Senegal - Die Instandsetzung von Gemüsegärten hat eine unerwartete Begeisterung ausgelöst. Kurs auf das kleine ländliche Dorf Horé.
50 Mitglieder der Gruppierung Bokk Jom in Horé freuten sich über unsere Begleitung: Die Frauen erhofften sich, damit ihre Aktivitäten im Gemüseanbau erweitern zu können. Während mehr als 5 Jahren hatten sie versucht, ihre Tätigkeit mit eigenen Mitteln auszubauen. Der Erfolg war jedoch mässig. Der Kontext in der Sahelzone ist in der Tat sehr anspruchsvoll und ohne bestimmte Infrastrukturen ist ein mittelfristiger Misserfolg so gut wie garantiert.
Die geeignete Anbaufläche finden
Die Anbaufläche der Gemüsegärten sollte idealerweise 2 ha betragen und in der Nähe von Häusern liegen, um einerseits den Zugang und die tägliche Arbeit zu erleichtern und andererseits das Risiko von Diebstählen zu verringern. Im Fall von Horé ist die Fläche kleiner als erwartet, da der Platz begrenzt ist und einige Eigentümer nicht bereit waren, ihr Land abzutreten. Dafür befindet sich die Anbaufläche in der Mitte des Dorfes. Es musste ein Kompromiss zwischen Nähe und Grösse gefunden werden. Diese zentrale Lage ist einzigartig. Diese visuelle Omnipräsenz hat eine regelrechte Begeisterung ausgelöst.
Im Laufe der Gestaltung der Anbaufläche, dem Anbringen des Zauns, der Einrichtung des landwirtschaftlichen Bewässerungssystems und der Anpflanzung von Obstbäumen wuchs die Neugier der Bewohner und das Interesse wurde immer grösser.
Die Zahl der Mitglieder der Gruppierung wuchs von Tag zu Tag und erreichte schliesslich 178! Dieser Erfolg machte es erforderlich, die Verwaltung der Gruppierung besser zu strukturieren und sie in fünf Untergruppen aufzuteilen, damit jede ihren Teil der Anbaufläche verwalten konnte. Jeder kommt auf seine Kosten. Die Interventionen halten immer wieder Überraschungen für uns bereit. Die einzige Antwort ist Flexibilität, um sicherzustellen, dass die erwarteten Ergebnisse letztendlich, unter Berücksichtigung der neuen Bedingungen, erreicht werden können.
Im ersten Jahr wurden vielversprechende Ernten erzielt. Die Mitglieder ernteten 1’392 Tonnen süsse Auberginen, 643 kg Okra, 395 kg bittere Auberginen, 191 kg Rüben und 69 Schüsseln mit Salaten. Ausserdem bauten sie Chilischoten, Paprika, Gurken, Tomaten, Minze und Roselle an. Es war das erste Mal, dass die Haushalte in Horé das ganze Jahr über frisches lokales Gemüse in Hülle und Fülle geniessen konnten. Die Begeisterung ist so überwältigend, dass die Mitglieder mit noch ergiebigeren Ernten rechnen.
Xavier Mühlethaler