Peruanischer Amazonas - Von 2001 bis 2022 hat sich Nouvelle Planète im Apurimac-Tal engagiert. Es brauchte Geduld und Fingerspitzengefühl, um Resultate zu erzielen.
Apurimac ist die grösste Kokainproduktions- Region der Welt, wo rund 56’000 Koka anbauende Siedler im fruchtbaren Tiefland des Tals leben. Die dreitausend indigenen Ashaninka und Machiguenga von Apurimac leben in höher gelegenen Gebieten, abseits der Kokawirtschaft. Es ist ein heikles Interventionsgebiet, wo wir, während über 20 Jahren trotz der mit dem Drogenhandel verbundenen Risiken erfolgreich Projekte durchgeführt haben.
Eine kürzlich durchgeführte Auswertung dieser über 20-jährigen Tätigkeit hebt folgende Errungenschaften hervor :
- 25 der 32 indigenen Gemeinschaften der Region verfügen heute über offiziell anerkannte Landbesitzurkunden. Von den 7 verbleibenden Gemeinschaften werden 3 in den kommenden Monaten solche erhalten. Diese Landrechte geben den Bewohnern der indigenen Dörfer die Möglichkeit, den Wald zu nutzen und gleichzeitig langfristig zu schützen.
- 53 Familiengärten mit jeweils über 20 verschiedenen essbaren und lokalen Pflanzen wurden angelegt, ebenso wie 62 Familienfischfarmen, was zur Verbesserung der Ernährungssouveränität der indigenen Gemeinschaften beitrug.
- 186 Hektar wurden aufgeforstet, verteilt auf 138 Familienparzellen, mit insgesamt 67’992 Nutzholz- und Mehrzweckbäumen. Diese Flächen kommen zu den 110‘000 Hektar verbrieften Wälder hinzu, die nun unter Schutz stehen.
Eine wichtige Veränderung für die indigenen Völker
Diese verschiedenen Aktivitäten wurden alle durch die Beteiligung der Gemeinschaftsmitglieder und der Anführer der lokalen indigenen Organisation OARA (Organisation Ashaninka de la Rivière Apurimac) umgesetzt.
Sie haben die Kapazitäten dieser indigenen Akteure gestärkt und die Zusammenarbeit mit den regionalen staatlichen Behörden erleichtert.
Bei allen unternommenen Schritten lag der Schwerpunkt auf der gemeinschaftlichen Verwaltung des Waldes. Die Bewohner der indigenen Gemeinschaften haben rasch die Vorteile der Wiederaufforstung erkannt. Die Produktion von Setzlingen und Verwaltung von Waldplantagen waren ein voller Erfolg. Die Beteiligung der Frauen, ältere eingeschlossen, an der Dynamik der Familiengärten hat die Bewahrung, die Weitergabe und die Aneignung des Wissens vereinfacht und die indigene Kultur aufgewertet.
Jetzt wo das von Nouvelle Planète und der CEDIA unterstützte Programm zu einem Ende gekommen ist, hat die OARA die Verantwortung übernommen. Sie setzt sich zugunsten der indigenen Gemeinschaften der Region weiter ein. Sie hat mit der Gründung einer Bäckerei, die Einkommen generiert, finanzielle Unabhängigkeit erlangt. Sie arbeitet aktiv mit den Gemeinden der Region zusammen um die Verbriefung des indigenen Land abzuschliessen und um weitere Familienfischfarmen einzurichten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die tiefgreifende Arbeit von CEDIA und OARA über 20 Jahre hinweg eine spürbare Veränderung im Leben der indigenen Völker des Apurimac bewirkt.
Jeremy Narby
Übersetzt von Aline Tantscher