Peruanischer Amazonas - Positive Resultate nach einem Jahr Einsatz in der Region Gran Pajonal.
Ein neues Programm zu starten in einer Interventionsregion wie dem Gran Pajonal geht nicht von selbst. Das isolierte, zerklüftete Hochplateau ist schwer zugänglich und umfasst eine Fläche, die grösser als der Kanton Waadt ist. Sie wird vom Volk der Ashéninka bewohnt. Zuerst galt es, sich den lokalen Kontext anzueignen, ein Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung aufzubauen, ein Team zur Koordination des Programms zu installieren und Büros einzurichten. Zu diesen Aufgaben wurde das Team von Cedia hinzugezogen, dem strategischen Partner von Nouvelle Planète in Peru, die Erfahrung mit dieser Art von Interventionen haben.
Unterstützung der lokalen indigenen Organisation
Zu Beginn stellte Cedia Verbindungen zu den Anführern der indigenen Organisation der Ashéninka des Gran Pajonal, der OAGP, her. Diese Organisation repräsentiert die Dörfer der Ashéninka. Gemeinsam stellten die beiden Strukturen ein Team zusammen und richteten Büros ein in Oventeni, dem Hauptort der Region. Zu diesem Zeitpunkt stand das Programm unter Verantwortung von Cedia. Die Verantwortung soll jedoch schrittweise der OAGP übergeben werden. Dank der Unterstützung von Cedia kann die OAGP an Unabhängigkeit gewinnen und befähigt werden, Umweltschäden aufzudecken und sich in staatliche Programme einzuschreiben.
In einem zweiten Schritt führten zehn Ashéninka-Frauen aus zehn Gemeinschaften einen Erfahrungsaustausch in der Region Apurímac durch, wo Nouvelle Planète soeben ein Programm abgeschlossen hat. Aufgrund dieser gesammelten Erfahrungen wurden 27 Familiengärten errichtet. In jedem dieser Gärten werden um die 20 Arten von essbaren Pflanzen angebaut. Ihr Anbau verbessert die Ernährung der Dorfbewohner. Ausserdem wurden zwei Schulungen mit den Bewohnern durchgeführt, die sie in verschiedenen Bereichen ausbilden sollen, wie zum Beispiel im Landrecht und der Forstwirtschaft. Alle diese Aktivitäten tragen dazu bei, die lokalen Akteure zu stärken und eine vertrauensvolle Beziehung mit der lokalen Bevölkerung aufzubauen. Zwei Faktoren, die für ein gutes Gelingen des Programms unabdingbar sind.
Die Aktionen laufen weiter und es sind neue Aktivitäten zur Landverbriefung vorgesehen. Mit einem kollektiven Landtitel können die Gemeinschaften legal auf ihrem Land leben und verfügen über mehr Mittel, sich gegen die illegale Forstbewirtschaftung zu wehren. Zudem können sie zu weiteren Projekten führen, um dauerhafte Einkünfte zu generieren. Alle diese Schritte tragen zum selben Ziel bei: die Verbesserung der Lebensbedingungen der Ashéninkas und dem Schutz des Waldes.
Aurélien Stoll
Übersetzt von Andrea Höhener