Peruanischer Amazonas - Eine komplizierte Reise, um ein vergessenes Volk mit einer berührenden Geschichte kennen zu lernen. Wir freuen uns, sie bei Ihren Projekten zu begleiten.
Vergangenen März habe ich eine Monitoring Reise in der Region Gran Pajonal durchgeführt, um ein neues Projekt zur Unterstützung des Ashéninka-Volkes zu besuchen, welches im November 2021 gestartet wurde. Ich machte diesen Besuch in Begleitung der Verantwortlichen des CediaTeams, dem Partner von Nouvelle Planète in Peru. Die Anreise in diese Region ist aufgrund der Entfernung und der Strassenverhältnisse recht abenteuerlich. Wir verliessen Lima in einem Transporter. Zuerst überquerten wir den Westhang der Anden, dann einen Pass auf einer Höhe von 4’800 Metern, um schliesslich am Osthang in Richtung Amazonasbecken abzusteigen. Nach einer Fahrt von ungefähr 12 Stunden legten wir in der kleinen Stadt Satipo einen Zwischenhalt ein. Der zweite Teil der Reise erwies sich als komplizierter als erwartet. Die sintflutartigen Regenfälle der vergangenen Tage hatten mehrere Erdrutsche verursacht, die uns daran hinderten, Oventeni, den Hauptort der Region Gran Pajonal, zu erreichen. Nach einem Tag des Wartens in Satipo entschieden wir uns deshalb, die Erdrutsche zu Fuss zu überqueren, um dann in Begleitung zweier lokaler Führer mit dem Motorrad an unser Ziel zu gelangen. Bei solch einer Art von Reise ist es das Wichtigste, am Ziel anzukommen, sonst ginge die in die Reiseorganisation investierte Energie umsonst verloren!
Ein Volk mit einer Geschichte des Widerstands
Vor Ort wurden wir vom lokalen Projektteam und den Führer der indigenen Organisation der Ashéninka des Gran Pajonal, der OAGP, empfangen.
Was mir von Anfang an auffiel, war das Ausmass der mangelnden Unterstützung der Region, die Schwierigkeit, sich zu verständigen sowie zu reisen, um in die Dörfer zu gelangen. Berührt haben mich auch die Bezeugungen traditioneller Autoritäten, die sich an die Folter erinnern, mit der die Siedler ihre Eltern bis in die 80er-Jahre gequält haben. In dieser Zeit machte die OAGP ihre Anfänge und die Einheimischen der Region begannen, ihre Rechte einzufordern
Das von Nouvelle Planète unterstützte Projekt steckt noch in den Kinderschuhen. Die erste Etappe besteht darin, ein Vertrauensverhältnis mit der lokalen Bevölkerung aufzubauen, indem sie über die Ziele des Einsatzes und die zu ihrer Erreichung geplanten Aktivitäten informiert werden. In einem zweiten Schritt werden die lokalen Verantwortlichen eine vollständige Diagnose erstellen, um eine genaue Vorstellung von der Situation der isolierten Gemeinschaften zu verfügen. Langfristig möchte die OAGP dank der Verbriefung von Landrechten von ihrem Land profitieren. Sie fordert auch Massnahmen, um die Nahrungssicherheit der EinwohnerInnen zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, kann Nouvelle Planète auf die langjährige Erfahrung von Cedia zählen. Diese Unterstützung erweist sich aufgrund der Komplexität des Einsatzgebietes und der hohen Erwartungen der lokalen Bevölkerung bereits jetzt als massgeblich.
Nach diesem Besuch freue ich mich auf die Umsetzung des Projekts und über die Unterstützung dieser lokalen Nachfrage.
Aurélien Stoll
Übersetzt von Janine Teissl