Myanmar - Der Staatsstreich im Februar hat die Bevölkerung Myanmars in grosse Unsicherheit katapultiert. Die Ausbreitung von Covid-19 hat die Notlage noch verschärft.
Die Virulenz der Delta-Variante hat in Myanmar alle überrascht. Die Situation hat sich rapide verschlechtert, da die Spitäler seit der Machtübernahme durch die Junta praktisch stillstehen, da die Ärzte und Krankenschwestern während der Proteste sehr aktiv waren, dürfen viele von ihnen nicht mehr praktizieren.
Die Folgen in Bezug auf die Gesundheit sind verheerend: Die Zahl der Todesanzeigen hat enorm zugenommen, sowohl im Umfeld unseres lokalen Koordinationsteams sowie in den Dörfern, wo wir Einsätze geleistet haben. Niemand wurde verschont. Die effektive Zahl der Todesopfer ist unmöglich abzuschätzen.
Die zahlreichen Hilferufe konnten wir nicht ignorieren. Wir mussten handeln, und zwar schnell. Wir haben uns auf den Erwerb von Sauerstoffkonzentratoren fokussiert, die problemlos in den Häusern der Patienten aufgestellt werden können, sowie auf die Bereitstellung von medizinischem Material.
Die Fachkräfte des Gesundheitswesens, die freiwillig arbeiten, versorgen die Patienten zuhause. Unsere Unterstützung in der Region Kalay wurde als Wunder betrachtet.
Um handeln zu können, mussten wir zahlreiche Herausforderungen meistern: Die Geldüberweisungen gestalteten sich als erste Hürde in einem Land, in dem die Banken alle Konten eingefroren haben. Dazu kam noch das die Lieferung von Sauerstoffkonzentratoren aus China für vierzehn Tage vom Militär beschlagnahmt wurde. Bei unserem lokalem Koordinationsteam lagen die Nerven blank. Sobald sie freigegeben wurden, konnten die Sauerstoffkonzentratoren in die Einsatzgebiete im Norden des Landes transportiert werden.
Unsere Anstrengungen haben Früchte getragen. Es ist wichtig, dass wir der Bevölkerung von Myanmar in diesen dunklen Stunden Solidarität zeigen können.
Zur Verfügung gestelltes medizinisches Material:
- 20 Sauerstoffkonzentratoren
- 10 Sauerstoffmessgeräte
- 200 Ersatzteile
- 1000 chirurgische Masken
- 1000 chirurgische Handschuhe
- 100 medizinische Anzüge
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Andrea Höhener
