Madagaskar - Auf Grund der Armut haben die Dorfbewohner keinen Zugang zu Trinkwasser. Unterstützung ist dringend nötig.
„In unserer Ebene fliesst reichlich Wasser“, erklärt Herr Rajaonarivelo, ein Bewohner des Dorfes Ambodifarihy. Er fährt fort: „Paradoxerweise, und Sie werden mir nicht glauben, verbringen die Familien jeden Tag zwischen zwei und vier Stunden, um sich mit Wasser zu versorgen! Das Wasser kommt aus Flüssen und ungeschützten Quellen. Mit anderen Worten, das Wasser ist verschmutzt.“
Ein Versuch, das Dorf mit einem Trinkwassersystem auszustatten, fand 1990 statt. Die Wasserversorgung aus sieben Zapfstellen funktionierte nur zwei Jahre lang, bis ein Erdrutsch das Einzugsgebiet versandete und die Quelle versiegte. Trotz grosser Anstrengungen gelang es den Dorfbewohnern nicht, das Bauwerk zu sanieren. Zurückgeblieben ist eine grosse Enttäuschung.
30 Jahre später zeichnet sich endlich eine nachhaltige Veränderung ab. Mit technischen Studien wurde die Machbarkeit einer neuen Wasserversorgung für die 1780 Einwohner von Ambodifarihy evaluiert.
„Endlich!“ rief die Bevölkerung aus tiefster Seele. Alle Einwohner stehen Gewehr bei Fuss. Sie haben sich verpflichtet, einen Teil des Baumaterials zur Verfügung zu stellen, als ungelernte Arbeitskräfte zu arbeiten und einen symbolischen Geldbetrag zu zahlen. Diese Beteiligung ist für sie entscheidend, um die neue Anlage in Besitz zu nehmen und zu verstehen, wie sie funktioniert.
Während der Projektumsetzung wird das Wasserkomitee in Wartungsarbeiten geschult, für die Dorfbevölkerung finden Hygiene- und Umweltkampagnen statt. Alle Komponenten des Projekts sind aufeinander abgestimmt, um eine erfolgreiche Umsetzung zu garantieren. Herr Rajaonarivelo wird uns bald Bericht erstatten.
Geplante Trinkwasserversorgung in Zahlen:
- Fassung von 3 Quellen mit einer Durchflussrate von 24 l/min,
- 16 m3-Wasserreservoir,
- 7300 m Leitungen,
- 21 Zapfsäulen.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Thaïs In der Smitten